"Ohne Huf kein Pferd."

Was die alten Reitmeister wussten, hat noch immer seine volle Gültigkeit. Dabei findet das unterste Ende des Pferdes häufig nur alle acht bis zwölf Wochen eine gewisse Beachtung, wenn die alten Eisen runter und neue drauf kommen. 
Dabei geht im Huf so viel vor, es ist ein sehr wichtiger Baustein für die Gesunderhaltung des gesamten Pferdes. Über die Tastorgane der (Bar-) Hufe kommen wichtige Informationen über Bodenverhältnisse im Pferd an, die Durchblutung des (Bar-) Hufes steuert auch die Versorgung des größten Teils der unteren Gliedmaße.
Leider hört man trotzdem noch häufig Aussagen wie diese: "Mein Pferd kann nicht barfuß gehen." - "Der hatte schon immer Eisen." - "Ich reite viel auf Schotter, daher brauche ich Eisen." - "Mein Pferd hatte Rehe, seither braucht er Eisen." 
Es gibt sicherlich auch Fälle, in denen Eisen angezeigt und für das Pferd schonender sind. Meistens steckt hinter einer missglückten Umstellung aber auch einfach eine Bearbeitung, die eigentlich einem Beschlagen vorausgehen muss (z.B. Planschneiden des Hufes, denn anders hält das Eisen nicht) oder einfach zu wenig Zeit und Geduld, gelegentlich auch Beides. 
 
 

Huforthopädie?

Der Bodengegendruck verformt stetig den Barhuf: Abrieb und Ausbrüche sorgen für das Kürzen, Wachstum kommt von oben aus der Krone. 

Die traditionelle Hufbearbeitung kürzt überständige Wände auch mal einseitig, was eine starke Belastung der Gelenke zur Folge hat, besonders, wenn es alle vier bis acht Wochen wiederholt wird.  
 
Die Huforthopädie arbeitet mit Steuerung des Hornabriebs durch Ausdünnen und Forcieren von Abrieb. 
 
 

NHC?

 

Die Hufbearbeitungslehre aus den USA liest den Huf gemäß der Vorgaben, die man häufig bei Wildpferdehufen findet. Das schließt unter anderem relativ niedrige Trachten (Sohlenniveau) und geringe Wandüberstände (1/4 Inch) ein. Bei einer problematischen Hufsituation kann dies übergangsweise eine gute Methode sein, um den Huf wieder in seine für ihn ursprünglich vorgesehene, genetische Form zurückzuführen. Dauerhaft zu kurze Tragränder oder eine unfachmännische Ausführung können aber zu einer Überlastung der Sohle oder anderer Strukturen führen und sind auf Dauer schädlich.